Gründung
Nicht ganz zufällig wird der erste Turnverein Hagens im Jahre 1860 ins Leben gerufen. Während die nationale Bewegung in der deutschen Bevölkerung immer mehr die Oberhand gewinnt, beeindruckt das erste deutsche Turnfest im Jahre 1860 wegen des glänzenden Verlaufes. Diesen mächtigen Aufschwung der Leibesübungen nutzen einige begeisterte Turner der Volmestadt, um am 17. Juli 1860 im späteren Waldschlösschen die "Hagener Turnerschaft" zu gründen. In § 1 der ersten Satzung heißt es in Anlehnung an Turnvater Jahn: "Der Zweck des Vereins ist, durch Turnen, Turnfahrten, Versammlungen und geselligen Zusammenkünften Körper und Geist eines jeden Mitgliedes auszubilden zum eigenen Nutzen und zum Nutzen des Vaterlandes."
Ende März 1864 schließt sich diese "Hagener Turnerschaft" nach dem Vorbild der fusionierenden Berliner Vereine mit dem später gegründeten "Hagener Turnverein" zum gemeinsamen Sportverbund "Allgemeiner Hagener Turnverein" zusammen. Noch heute trägt der TSV Hagen 1860 mit dem "AH" die Initialen dieses neuen Namens im Vereinsemblem.
Fahrenbecke
Pünktlich zum 50-jährigen Vereinsjubiläum im Jahre 1910 besitzt der Allgemeine Turn- und Spielverein von 1860 e.V., wie der Verein im Register eingetragen worden ist, eine neue eigene Platzanlage mit Vereinsheim an der oberen Fleyer Straße. Das letztlich etwa 20000 qm große Gelände wird nur mit eigenen Mitteln, die aus Spenden zusammengetragen worden sind, gekauft und mit eigenen Kräften bebaut. Immer wieder vergrößert und modernisiert sich das Übungsfeld an der Fahrenbecke durch Zukauf von nahegelegenen Parzellen. So wird der erweiterte Spielplatz erst im Jahre 1928 eingeweiht.
Erstmals hat Hagens ältester Turnverein eine eigene und feste Niederlassung gefunden. Sportliche Höhepunkte werden gemeinsam erlebt und viele Freundschaften gründen sich. Im pulsierenden Verein entwickelt sich ein ständig wachsender Gemeinschaftssinn ebenso wie eine Identifikation mit dem Gelände an der Fahrenbecke.
Hoheleye
Im Jahre 1975 stößt der TSV Hagen 1860 in neue Dimensionen vor. Zwar muss das liebgewonnene, aber über 60 Jahre alte Gelände an der Fahrenbecke schweren Herzens verlassen werden, doch mit dem Umzug in die klubeigene Sport- und Freizeitanlage Hoheleye kann der "AH", der mittlerweile die Schallmauer von 3000 Mitgliedern in Reichweite hat, das wachsende Anforderungspotential des Vereins im Gegensatz zur Fahrenbecke wieder decken.
Die neue Anlage am nahegelegenen Fleyer Wald, die wiederum in vereinseigener Regie verwirklicht wird, umfasst eine Gesamtfläche von mehr als 55000 qm und bietet den bis dato 16 Abteilungen sowohl in der Gymnastikhalle als auch auf dem Hauptplatz mit der 400-Meter-Strecke und den neun Tennisplätzen beste Entfaltungsmöglichkeiten. Das Clubhaus mit Geschäftszimmer, das integrierte Restaurant sowie die weitläufige Terrasse führen dazu, dass die TSV-Mitglieder sich auch auf der Hoheleye schnell heimisch fühlen.
30 jähriges Jubiläum der vereinseigenen Anlage Hoheleye und 145 Jahre TSV Hagen 1860
Vom 1. bis zum 3. Juli 2005 feierten die Sechziger den 30. Geburtstag der Vereinseigenen Sportanlage und das 145-jährige Bestehen des Vereins.
Das Fest begann mit der Jugendehrung, bei der 80 Sportler für ihre guten Leistungen geehrt worden sind. Die Ehrung zur fairsten Sportlerin des Jahres bekam die Fechterin Marina Zietlow. Anschließend wurde der Abend mit einer Disco abgeschlossen.
Die Hauptveranstaltung aber folgte einen Tag darauf:
Um 19:00 Uhr eröffnete der 1.Vorsitzende Ralf Pinkvoss die Galaveranstaltung. Die Festrede hielt der Ehrenvorsitzende Friedhelm Tenne. Ehrengast Oberbürgermeister Peter Demnitz entrichtete Grußworte. Das Rahmenprogramm setzte sich aus Vorführungen der eigenen Abteilungen, Versteigerungen von wertvollen Sporttrophäen sowie den Sportlerehrungen zusammen. Geehrt wurden Klaus Kynast als Einzelsportler des Jahres, das Schachteam als Mannschaft des Jahres, die Budoabteilung als Abteilung des Jahres, sowie die langjährigen Übungsleiter Lothar Beck, Regina Tiemann und Aneliese Klein.
Zum Abschluss des Festes wurden sonntags ab 10:00 Uhr verschiedene sportliche Aktivitäten angeboten. Das Fest wurde im angemessenen Rahmen durch einen Frühschoppen mit dem Fleyer-Männerchor und den Lennedrosseln abgeschlossen.
2010: Hagen ältester Turnverein wird 150 Jahre
Mit einem großen Vereinsfest wurde dieser Geburtstag gefeiert. Die Tennishalle wurde zur Showbühne und von Pfingst-Freitag bis -Montag 2010 gab es die verschiedensten Veranstaltungen. Die Abteilungen und ihre Sportarten stellten sich vor. Ein Kinderfest fand am Samstag statt. Die Endrunden der Hagener Tennis-Stadtmeisterschaften suchten ihre Sieger. Ein weiterer Höhepunkt war sicherlich der Festakt zu dem sich gut 150 geladene Gäste aus Bundes-, Landes- und Komunalpolitik und Sport einfanden. Als Gastrednerin gab Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages einen Ausblick über die moderne Sportlandschaft Turner-Ikone Eberhard Ginger überbrachte das Grußwort des Deutschen Olympischen Sportbundes.
Text: Daniel Schneider und Aref Jazmati, Ergänzungen: Andreas Kurz
Quellen: Vereinszeitschriften "Einhundert Jahre", "Abschied von der Fahrenbecke", "Willkommen im Sportzentrum Hoheleye"